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Snaps Weg zum AR-Unternehmen

Snaps Kerngeschäft, die Snapchat App, weißt kein relevantes Wachstum mehr auf und droht damit unterzugehen. Ein Blick auf die Zahlen der täglich aktiven Nutzer verdeutlicht die Probleme die Snapchat aktuell umtreiben insbesondere wenn der direkte Konkurrent Instagram 500 Millionen tägliche aktive Nutzer hat, Tendenz steigend.

 

 

Das Evan Spiegel brillant ist neue Geschäftsfelder aufzutun hat er in der Vergangenheit mit Storys (2013), was erst 2016 von Instagram kopiert wurde, und vor allem Face Filters (2015) bewiesen. Beide Funktionen sorgten für enorme Wachstumsschübe und machen einen Großteil dessen aus was Snapchat heute ist, und dessen was rund 187 Millionen User täglich benutzen.

Die zukünftige Konzentration von Snap wird jedoch deutlich außerhalb dieses Kerngeschäftes liegen. Interne Berichte zeigen, das Snap sich noch intensiver mit AR auseinandersetzen will um das führende Unternehmen auf diesem Gebiet zu werden. Dabei sind die erklärten Hauptziele die Snapchat-Kamera lernfähig zu machen, AR-Hardware auf den Markt zu bringen und Entwicklern hochwertige AR-Werkzeuge zu bieten.

Lernfähige Snapchat-Kamera

Das absolut spannendste Ziel von Snap ist jede Snapchat Kamera intelligent zu machen. Um es in Perspektive zu rücken: 112 Millionen Snapchat-Kameras werden jeden Tag im Schnitt 25 mal geöffnet um jeden Tag 3,5 Milliarden Snaps zu versenden. Diese Statistik ist eine der wenigen, in der Snapchat Instagram dominiert, wo täglich lediglich 95 Millionen Posts und 400 Millionen Storys erstellt werden. Dank der Konzentration auf die Kamera ist Snap also besser als jedes andere Unternehmen aufgestellt um weltweit auf Kamerainformationen zuzugreifen.

Wie will Snapchat seine Dominanz in diesem Bereich ausnutzen um ihre Kamera intelligent zu machen? Indem Snap die AR Cloud baut! Mit AR Cloud ist die Grundlage für die millimetergenaue Positionierung von Endgeräten und deren Austausch untereinander anhand einer Art Map gemeint – eine Map, die manche wertvoller als die Internetsuche schätzen.

Wie genau sie dieses Megaprojekt angehen ist sicherlich technisch noch nicht geklärt, klar ist jedoch das sie rein thematisch vor den gleichen Aufgaben stehen wie RealNote vor einem Jahr: neuronale Netzte zur Umgebungsklassifizierung auf Smartphones zu implementieren. Erster Anhaltspunkt dafür ist Ihr Filter des Big Ben, ein Usecase der mittels 3D Mapping nicht durchführbar ist.

Ihre bisherige 3D Mapping Technologie, genau wie ARCore und ARKit, erfasst das unmittelbare Umfeld ihrer Nutzer, stößt aber spätestens beim Bau der AR Cloud an seine Grenzen. Daher wird auch Snap Ihre Cloud aus Informationen, die das neuronalen Netzt hinter der Snapchat Kamera generiert, bauen.

In der Praxis wird Snap versuchen jeden Tag aus 3,5 Milliarden Snaps Umgebungsinformationen über ihre User zu extrahieren und diese anschließend in einer Cloud zusammenzufügen.

Wie viele dieser Snaps Informationen für die AR Cloud beinhalten und wie viele Snaps vollkommen wertlos sind, weil sie lediglich Selfies mit Face Filtern sind, ist dabei unklar. Die Beliebtheit der Facefilter arbeitet in diesem Fall jedoch stark gegen Snap.

AR Hardware

Snapchat will weiter in Hardware investieren, ungeachtet der Rückschläge die es mit den Spectactles erfahren hat. Mehreren Quellen zufolge sollen die neuen Brillen in der Lage sein nachträgliches AR Filter und AR Features in das aufgenommene Bild zu projizieren. Technisch sind sie dadurch trotz des anvisierten Preises von 350€, 150€ mehr als die Spectacles, weit von tatsächlichen Datenbrillen entfernt.

Der klare Focus von Snap bei ihrer Hardware ist daher die alleinige Content Erstellung, und nicht die tatsächliche Projektion von AR in das Sichtfeld des Users. Ob die zweite Version der Spectacles mehr Anklang in der Userbase findet bleibt offen, der erste Vorstoß in Hardware hatte Snap einen Verlust von knapp 40 Millionen Dollar beschert.

 

2019: das Jahr von AR

Wie die Umstrukturierung bei Snap funktioniert und ob sie der erhoffte Aufstieg zum AR-Gigant wird wird 2019 zeigen, fest steht das Snap eine “große, riskante Wette” eingeht “die Snap und die Computertechnologie ändern wird” so Spiegel, “Es ist entscheidend, dass Snap eine zentrale Rolle einnimmt beim Übergang hin zu Computern, die die Realität erweitern.”

 

Snapchat enthüllt Big Ben

Snapchat hat einen erneut einen Schritt in der erweiterten Realität getan, passend zu Weihnachten enthüllt es den Big Ben durch einen Filter, inklusive passender Uhrzeit und Glockengeläut alle 15 Minuten.

 

Der seit August 2017 eingerüstete Big Ben in London wird zur Freude aller Snapchat User pünktlich zu Weihnachten enthüllt, umgeben von einer kitschigen Schneekugel. Passend dazu gibt es auch noch einen Union-Jack-Hut als Facefilter.

Bereits im Oktober 2017 hatte Snapchat eine ähnliche Funktion in Zusammenarbeit mit dem Künstler Jeff Koons gelaunched und seine Kunstwerke am Opernhaus in Sydney oder dem Eifelturm erscheinen lassen.

Internen Papieren zur Folge wird Snap bereits 2019 seine Geschäftstätigkeiten als Reaktion auf das stagnierende Wachstum von Snapchat zunehmend auf AR verlagern, um sich hier als führendes Unternehmen zu etablieren.

Blippar Insolvenz

Das britische AR Unternhemen Blippar, das seit seiner Gründung im Jahr 2011 rund 137 Millionen Euro von unter anderem Candy und Qualcomm Ventures eingesammelt hatte, steht kurz vor der Zahlungsunfähigkeit. Die bisherigen Investoren sind nicht bereit die notwendigen Folgeinvestitionen zu tragen weshalb sich Blippar gezwungen sieht Insolvenzverfahren einzuleiten. Die aktuell 75 Mitarbeiter könnten demnach noch vor Weihnachten ihre Jobs verlieren.

Fehlendes Geschäftsmodell

Als nach eigenen Worten führendes Unternehemn im Bereich der Computer Vision gestützen Augmented Reality gelang es Blippar bisher nicht ein profitables Geschäftsmodell aufzubauen. Anfänglichen Versuche Geld mir AR durch Werbung zu verdienen scheiterten trotz namenhafter kunden wie Porsche und Pepsi.

Dank erneuter Großinvestitionen fokusierte sich Blippar zunehmens auf computer Vision und Objektorientierte Internetsuche. Zusätzlich launchte in 2017 Blippars Navigationsanwendung für Flughäfen und Stadien. Zu dieser Zeit häufte Blippar bereits Verluste in Höhe von 45 Millionen US-Dollar an, nachdem es 2016 bereits Verluste von 31,5 Millionen US-Dollar schrieb. Als Reaktion auf die zunehmende Cash-Knappheit wurden Büros in Japan, der Türkei und Amsterdam geschlossen. Die Verluste wurden seitens Blippar durch die Investitionen in Technologien sowie Entwicklungkosten durch 116 Entwickler begründet.

Erste Gewinne hat Blippar für September 2019 prognostiziert.

Übernahmeinteresse

Anfang 2018 soll sowohl Snap als auch SAP Interesse bekundet haben Blippar für rund 200 Millionen US-Dollar zu übernehmen. Beide Deals kamen jedoch nicht zustande was zu Schließung der kalifornischen Niederlassung und der Entlassung von 35 Angestellten führte.

 

 

 

ARCore und ARKit auf über 1,3 milliarden Geräten

Laut Angaben von Google sind mittlerweile 250 Millionen ARCore kompatible Android-Smartphones weltweit am Markt. Diese Zahle gab Google im Rahmen des Version 1.6  Release von ARCore bekannt. Neu auf der Liste sind unter anderem das Huawei P20 Lite und das Galaxy A3.

Zusammen mit aktuell 1,09 Milliarden ARKit kompatiblen Iphones besteht für RealNote aktuell ein Markt mit 1,34 Milliarden Smartphones. Bis 2020 wird sich dieser Markt auf fast 5 Milliarden Smartphones ausbreiten.

 

 

Was ist neu an ARCore 1.6 ?

Google steigert die Darstellungskraft von AR Anwendungen durch einen neuen Weißabgleich der Objekte zum Beispiel bei Sonnenuntergängen realistischer beleuchten soll. Zudem wurde eine Funktion zur Aufzeichnung von Fotos und Videos innerhalb der App gefordert und geliefert. RealNote implementiert bereits seit 2017 eine Aufzeichnungsfunktion weshalb wir in den kommenden Wochen unserer Technik mit dem ARCore Update vergleichen werden.