Digital Art

Warum es heute nicht mehr nötig ist eine 18m lange Ente über den Rhein zu ziehen

Bereits mehr als 10 Jahre ist es her, dass Florentijn Hofman seine erste Rubber Duck in Frankreich platzierte. Über 7 Jahre lang waren die Enten auf den verschiedensten Gewässern und in Städten weltweit zu finden. 7 Jahre – allein das ist eine Zeitspanne in dem sich im Bereich Augmented Reality, aber auch im Bereich Soziale Netzwerke so einiges verändert hat.

Leute, die an der Echtheit des Kunstwerks zweifelten, hätten damals wohl an sehr gute Photoshop Skills gedacht!

Ein kleiner Rückblick auf 2007 und Mensch wird feststellen, dass die Zeit damals nicht mit heute zu vergleichen ist. In dem Jahr kam gerade das erste iPhone auf den Markt und legte den Grundstein für die heutigen Smartphones. Die meisten Leute werden 2007 jedoch eher noch das Klapphandy aus der Hosentasche gezogen haben. Mit der Kamera Qualität zu der Zeit wollen wir gar nicht erst anfangen. Noch nicht einmal Facebook hatte vor 13 Jahren Fuß auf deutschem Boden gefasst. Manche erinnern sich vielleicht – damals wurde der deutsche Markt der sozialen Netzwerke noch von Wer-Kennt-Wen oder Partyface bestimmt.

Leute, die an der Echtheit des Kunstwerks zweifelten, hätten damals wohl auch höchstens an sehr gute Photoshop Skills gedacht, aber wohl keinesfalls an Augmented Reality.

Riesige schwimmende Gummiente von Florentijn Hofman in Hong Kong
Rubber Duck in Hong Kong (2013)

Doch wann fiel eigentlich der Augmented Reality Startschuss und was hat das Ganze überhaupt mit Digitaler Kunst zu tun?

Augmented Reality erlebte den Startschuss schon weitaus früher, als Du vielleicht denkst. Bereits 1968 präsentiere Ivan Sutherland das Head-Mounted Display und setzte somit den ersten Grundgedanken für Augmented Reality wie wir es heute kennen. Die Entwicklung startete also bereits vor über 50 Jahren. Allerdings waren die Gerätschaften damals noch so schwer, dass wohl niemand es geschafft hätte, das Ganze einfach so in der Hosentasche zu transportieren.

Mit der Zeit hat sich im Bereich Augmented Reality so einiges getan. Dabei geht das Ganze weit über die AR-Brillen hinaus. Eine Erweiterung der Welt, die anfangs nur ausgewählten Persönlichkeiten mit entsprechendem Equipment zugänglich war, steht heute praktisch jeder Person offen, die Zugang zu einem funktionierenden Smartphone hat.

Deutsche, die bereits AR Anwendungen genutzt haben
Statistik von Gaming-Grounds.de

Augmented Reality hat heute also eine weitaus größere Community. Diese Vielfalt an Nutzer:innen und die Möglichkeiten, die AR heute bietet, öffnen dadurch auch ein ganz neues Fenster für Digitale Kunst. Digitale Kunst dient oft als Verbindung zwischen Mensch und Kunstwerk. Bilder können heute nicht nur bearbeitet, sondern auch selbst erstellt werden. Das Internet und Soziale Netzwerke geben Künstler:innen zudem die Möglichkeit, ihre Kunst ganze einfach mit der ganzen Welt zu teilen.

AR Rubber Duck in Berlin und Hamburg (2020)

Die Platzierung einer AR-Ente ist natürlich nicht gleichzusetzen mit den anderen großartigen digitalen Kunstwerken, die die Welt zu bieten hat. Die Ente spiegelt jedoch den Geist der Zeit wider. Augmented Reality ist ein wesentlicher Bestandteil der heutigen Kunst und ermöglicht es Ideen spielerisch und leicht umzusetzen.

Zudem eröffnet AR Künstler:innen eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten. Schließlich lässt sich nicht nur eine Ente irgendwo in der erweiterten Welt platzieren. Auch Fotos, Bilder und andere Kunstwerke lassen sich so ganz einfach an verschiedenen Orten in der erweiterten Realität verankern und mit anderen Menschen teilen.

Das Graffiti, das gestern noch für jeden sichtbar an der Hauswand geprangert hat, erscheint heute nur noch, wenn Mensch einen Blick durch das Smartphone wirft. Das teure Gemälde, das nur in einer einzigen Galerie ausgestellt wurde, kann in der erweiterten Realität auch an dem Ort platziert werden, den es darstellen soll. Die Konstellation von Mensch, Ort und Kunstwerk ermöglicht eine ganze neue Interaktionsebene. Menschen können ihre Gefühle und Gedanken direkt an Ort und Stelle mit der Community teilen und so auch ihre Meinung zu den einzelnen Kunstwerken direkt kundtun.

Heute muss also keine 18m lange Ente mehr durch die ganze Welt geschifft und an verschiedenen Orten aufgestellt werden, damit die Leute nur an diesem Ort mit dem Kunstwerk in Kontakt treten können und eventuell noch einen Schnappschuss davon online finden.

Heute musst Du nur noch die RealNote App runterladen und kannst so Dir noch verborgene Kunstwerke in der erweiterten Realität weltweit entdecken und selbst platzieren.

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